Wir haben nun also unsere Bucket List für Portugal quasi abgearbeitet. Alles erledigt. Da wir aber früher als geplant in Lissabon aufgebrochen sind, haben wir nun mehr Zeit als geplant zur Verfügung. Diese Zeit nutzen wir, um einen 40minütigen Trip zum „Cabo da Roca“ zu unternehmen. Wir finden, dass das eine Runde Sache ist. Vor wenigen Wochen waren wir unten in Tarifa am südlichsten Punkt Europas, dann sollten wir hier jetzt auch noch den westlichsten Punkt mitnehmen. Der liegt ja quasi vor der Haustüre von Lissabon. Die Navi-App leitet uns zielsicher über die Autobahn. Wir fahren vorbei an der Rennstrecke von Estoril, wo einst die Formel 1 um WM-Punkte fuhr. Dann geht es weiter auf kurvenreichen, schmalen Straßen die Küste entlang. Und schließlich erreichen wir die steilen Klippen, auf denen ein weithin sichtbarer Leuchtturm thront. Wir stellen den Caddy auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz ab und machen uns zu Fuß auf den Weg. Als wir aus dem Caddy aussteigen, pfeift uns sofort der starke Wind um die Ohren. Nach wenigen Metern haben wir die steinerne Säule erreicht, die auf den westlichsten Punkt Europas hinweist. Auch hier sind Pilgergruppen vor Ort aber in dem weitläufigen Arial ist genug Platz für alle. Einer Touristin neben uns reißt der Wind den Hut vom Kopf und dieser fliegt die Klippen hinab. Riesige Möwen segeln im Wind, unten tost der Atlantik. Es ist wieder ein ergreifendes Gefühl an diesem Punkt zu stehen und auf das große Meer hinaus zu schauen. Hier kommt jetzt für tausende Kilometer nichts als Ozean. Bis irgendwann Amerika aus dem Wasser auftaucht. Was müssen das für verrückte Hasardeure gewesen sein, die sich vor Jahrhunderten auf diesen tosenden Ozean hinaus wagten, um neue Seewege zu erschließen? Wir sind ja auch schon ganz zufrieden damit, dass wir es mit unserem Caddy hier bis an den westlichsten Punkt Europas geschafft haben. Aber da raus auf den Ozean, würden wir uns niemals wagen. Schon gar nicht in diesen schwimmenden Nussschalen, mit denen beispielsweise Kolumbus unterwegs war.
Wir schießen noch zahlreiche Erinnerungsfotos und machen uns dann auf den Weg zurück zum Caddy. Von jetzt an geht die Reise wieder ostwärts. Es ist später Nachmittag, als sich der Caddy in Bewegung setzt und kontinuierlich Richtung Osten rollt. Der Plan ist, heute eine Nachtetappe einzulegen und so weit wie möglich zu kommen. Wir waren viel länger als geplant in Portugal. Jetzt sind wir gezwungen, ordentlich Meter zu machen. Wir lassen Lissabon hinter uns und steuern in einem Außenbezirk eine Decathlon-Filiale an. Diese befindet sich in einem Einkaufszentrum, dass sich optisch kaum von einem in Berlin unterscheidet. Wir benötigen noch ein paar Camping-Utensilien, die wir bei Decathlon erwerben. Da wir eine lange Nacht vor uns haben, nutzen wir die Zeit, um im Food-Court des Centers noch etwas zu Abend zu essen. Während wir Burger und Kebab genießen, läuft auf einem großen Screen die Live-Übertragung von der Fahrt des Papstes mit dem Papamobil durch die Innenstadt von Lissabon. Was sind wir froh, dass wir dem Trubel entkommen sind! Wenig später sitzen wir gut gesättigt im Caddy und rollen zurück auf die Autobahn.









Hinterlasse einen Kommentar